Die Früchte der Neuorganisation

VR-Bank Landsberg-Ammersee:
2012 war ein Jahr mit überdurchschnittlichem Wachstum

Quelle: Landsberger Tagblatt vom 9.1.2013
VON DIETER MITULLA
Landsberg - Die Veränderungen, die sich die VR-Bank Landsberg-Ammersee im vergangenen Jahr verordnet hatte, haben Wirkung gezeigt. Vor der Presse jedenfalls zogen die Vorstände Klaus Schmalzholz und Stefan Jörg ein äußerst zufriedenes Fazit des Jahres 2012. Der Erfolg lässt sich durchaus auch in Zahlen messen, denn: „Unser oberstes Ziel ist zwar nicht die Gewinnmaximierung, aber der Ertrag muss schon auch stimmen“, so Vorstandssprecher Schmalholz bei der Vorstellung der (noch vorläufigen) Bilanzzahlen.

Demnach ist die Bilanzsumme in 2012 um fünf Prozent auf nun 590 Millionen Euro gestiegen. Im Vorjahr hatte die Steigerung drei Prozent betragen. Dabei wuchs das Kundenkreditgeschäft (ohne Verbundprodukte) um fast sieben Prozent auf 375 Millionen Euro, denen 485 Millionen Euro an Kundeneinlagen (knapp sechs Prozent mehr) gegenüberstehen. Damit sei die VR-Bank Landsberg-Ammersee im Vergleich mit den bayerischen Genossenschaftsbanken überdurchschnittlich gewachsen, hieß es. Insgesamt 105 Millionen Euro an Krediten hat die Bank 2012 ausgegeben – eine Steigerung von 41 Prozent. Das Ziel, mehr Umsatz mit Geschäftskunden zu machen, haben die Banker dabei erreicht: 69 Millionen gingen an Betriebe, 36 Millionen an Privatleute.

152 Prozent Zuwachs beim Direktbanking
Erfolgreich gearbeitet hätten auch die im vergangenen Jahr unter der Dachmarke VR neu geordneten Bereiche. Ein „Motor des Wachstums“ sei die erst im August 2011 etablierte Direktbank VR-Direkt.net, die mit rund 1000 Kunden übers Internet auf ein Geschäftsvolumen von rund 30 Millionen Euro kommt. Hier betrug das Wachstum 152 Prozent – „zugegebenermaßen von einem niedrigen Level aus“, wie Schmalholz einräumt. Eine richtige Entscheidung sei auch die Neuorganisation von VR-FirmenkundenZentrum (11,5 Prozent Plus) und VR-ImmoZentrum (25 Prozent Zuwachs) gewesen.

Von der VR-Bank initiiert: VR-BürgerEnergie Landsberg eG
Langsam in Fahrt kommt der Bereich VR-BürgerEnergie, der Fotovoltaikanlagen in Kaufering, Eresing, Windach, Finning, Eching,
Greifenberg, Erpfting, Penzing, Schwabhausen und Dießen betreibt. Nach Angaben von Stefan Jörg gebe es nach wie vor eine Warteliste von Anlegern – allerdings stehen die erwünschten Windkraftprojekte in der Warteschleife. Das Jahr 2012 schließe mit „einer schwarzen Null“, so Jörg. Noch im Januar stehe aber eine weitere Fotovoltaik-Investition von 3,8 Millionen Euro an.

Zusammengefasst erwarte man für das abgelaufene Jahr „ein noch besseres Ergebnis als 2011“, was in einer Eigenkapitalverstärkung um fünf Millionen Euro auf dann 42 Millionen zu Buche schlägt. Als Grund für den Erfolg nennen die Banker die Regionalität der Genossenschaftsbank und die Nähe
zum Kunden, die sich in Aktivitäten wie dem Genossenschaftstag 2012, dem Sozialpreis in Zusammenarbeit mit dem Landkreis Landsberg oder der Aktion „Sterne des Sports“ zeige. Auch der „Zaster Laster“, ein auf ein Piaggio Ape-Dreirad montierter Geldautomat, der bei Festen eingesetzt wird, mache „unsere Bank vielleicht ein bisschen sympathischer als andere“. Bleibt noch ein Blick in die Zukunft. Die sehen die Bankvorstände etwas weniger rosig. Nachdem aktuell immer mehr Kredite aus Hochzinsjahren auslaufen (und neuere nur mit geringeren Zinssätzen abgeschlossen werden können) werden 2013 die Zahlen wohl nicht mehr ganz so gut aussehen, sagen sie.