Eine Bank plant ihr „Meisterstück“

Quelle: Landsberger Tagblatt vom 11.1.2013
Innenstadt - VR-Bank Landsberg-Ammersee baut ihre Gebäude am Hellmairplatz um
Von Dieter Mitulla

Klaus Schmalholz, Vorstandssprecher der VR-Bank Landsberg-Ammersee, ist mit diesem trockenen Allgäuer Humor gesegnet. Wenn er sagt: „Eine Bank zu bauen ist eigentlich ganz einfach“ – was meint er dann wirklich? Wahrscheinlich, dass der Bau im Herzen von Landsberg, der die VR-Banker gerade stark beschäftigt, eben alles andere als einfach zu realisieren ist. Es geht um das „Kompetenz- und Kommunikationszentrum“ des Geldinstituts, das die Gebäude Ludwigstraße 162 und 164 (früher Landsberger Tagblatt, VR-Bank und Altstadtcafé) sowie die dazwischenliegende Passage zu einem Standort zusammenfasst.
Schon als die Banker vor Jahresfrist ankündigten, die Zentrale und den Sitz des Vorstandes von Kaufering in die Kreisstadt zu verlegen, ließen sie keinen Zweifel daran, dass am zentralen Hellmairplatz etwas mehr als „nur“ ein modernes Bankgebäude entstehen solle. Ein „Kommunikationszentrum“ solle es sein, mit Veranstaltungsflächen und Gastronomie sowie Außenbewirtung, hieß es damals.
Trotzdem gab es öffentlich Irritationen, als das Altstadtcafé wegen der Umbaupläne schließen musste. „Uns wurde sehr viel Bedauern über die Schließung entgegengebracht“, so Schmalholz. Aber die Planungen seien damals noch nicht so weit gewesen, Details der Überlegungen preiszugeben.

Nach Abstimmungen mit der Stadt und dem Landesamt für Denkmalpflege steht aber das Konzept seit Mitte 2012, seither laufen die Vorarbeiten und Detailplanungen. Kern des Gebäudekomplexes am Hellmairplatz wird ein Café werden, das in den Kundenbereich der Bank integriert ist. Daran schließt sich eine Ausstellungs- und Veranstaltungsfläche an, die vornehmlich von „bankfremden“ Veranstaltern genutzt werden soll. „So ein Konzept gibt es in der ganzen Region kein zweites Mal“, sagt Vorstand Stefan Jörg: „Andere können es zwar kopieren, aber wir haben für alle Zeiten das Original.“

Mit dem Konzept begannen dann auch die Schwierigkeiten, die deutlich machten, dass ein reines Bankgebäude eben vergleichsweise einfach zu bauen ist. Die Abtrennung der „Sicherheitszone Bank“ sei dabei noch das geringste Problem gewesen, berichten die Banker. Nach Vorarbeiten wie Demontage der Kühlräume, Möblierung und Einbauten des früheren Cafés waren statische Untersuchungen (und neue Umplanungen) nötig. Und dann mussten die zukünftigen Abläufe und Nutzungen in die Planung einfließen. Jörg: „Hier ging es um unterschiedliche Öffnungszeiten, Lüftungen für Bankbereich und Gastronomie, Belastbarkeit des Bodens für verschiedene Ausstellungsvarianten und vieles mehr.“ Schließlich wolle man sich für die nächsten Jahren nichts „verbauen“ und so viele Eventualitäten wie möglich zulassen.

Fertigstellung noch in diesem Jahr
Im Inneren der Gebäude, in dem ja auch der Bankbetrieb weiterlaufen muss, sind bereits seit geraumer Zeit die Handwerker zu Gast. Ab Februar wird dann auch die Öffentlichkeit die Baustelle wahrnehmen können: „Da wird dann ein Bauzaun in der Passage aufgestellt und die Minibagger fahren ins Gebäude. Dann geht es an die groben Arbeiten“, sagt Marketingmann Manfred Doll. Noch in diesem Jahr soll die neue Hauptgeschäftsstelle der VR-Bank Landsberg-Ammersee fertigstellt werden. Das Vorstandsduo bezeichnet sie schon jetzt als „Meisterstück“. Und Meisterstücke sind ja oft nicht einfach herzustellen . . .