Leben retten mit Rückhalt!

Ein VR-Fanmacher berichtet über seine Stammzellspende!

Der VR-Fanmacher Kevin Pipero bei seiner Stammzellspende, zwischen dem Film „Das Streben nach Glück“ und „Mr. Bean“.

„Die VR-mitMenschen sind zurück!“ mit diesem Aufruf hat die VR-Bank Landsberg-Ammersee im vergangenen Dezember zur Stammzellspende aufgerufen! Kevin Pipero war zu dem Zeitpunkt bereits registrierter Stammzellspender und zeitgleich der neuste VR-Fanmacher! Er staunte nicht schlecht, dass sein neuer Job mit so einer Aktion gestartet ist. Noch mehr kam er ins Staunen, als die E-Mail von der AKB-Aktion Knochenmarkspende Bayern kam, dass er als potenzieller Spender in Frage kommt.
Herr Pipero hat mittlerweile gespendet. Wie die Spende ablief und wie sehr die VR-Bank Landsberg-Ammersee eG ihn unterstützt hat, das erzählt er im Interview.
 

VR-Bank Landsberg-Ammersee eG: Was hat dich dazu bewogen dich als Stammzellspender zu registrieren?

Kevin Pipero: Eigentlich wollte ich an dem Tag, als ich mich hab registrieren lassen, nur Blut spenden. Da hat mich dann das Rote Kreuz gefragt, ob ich etwas mehr Blut abgenommen haben möchte um mich als Stammzellspender registrieren zu lassen. Ich habe mir dann nur gedacht „Klar, warum nicht!“

VR: Seit wann bist du bereits bei der AKB registriert?

2021 dürfte das gewesen sein.

VR: Wie war dann die VR-mitMenschen Aktion im vergangenen Dezember für dich?

KP: Mega! Da war ich noch ganz neu bei der VR-Bank und dann ging der neue Job gleich mit so einer tollen Aktion los. Da ich schon registriert war, habe ich es halt dann „nur“ rumerzählt, dass meine Bank das macht.

VR: Wie war es, als du kontaktiert wurdest? – Was ging dir dabei durch den Kopf?

KP: Ich habe von der AKB eine E-Mail erhalten in der drinstand, dass ich evtl. für eine Person als Spender in Frage komme und ob ich nach wie vor bereit bin zu spenden. Ich dachte mir erstmal „Wow, dass ich überhaupt angeschrieben werde – das ist ja doch sehr selten“ aber danach war es mir auch direkt klar, dass ich nach wie vor bereit bin zu spenden.

VR: Wie ging es nach dem Erstkontakt dann weiter?

KP: Ich bekam dann ein Paket mit einem Fragebogen und einem Brief für den Hausarzt. Der hat mir daraufhin Blut abgenommen, es fürs Labor vorbereitet und zurück an die AKB geschickt. Danach hat es nochmal eine Zeit lang gedauert, bis der endgültige Anruf kam und klar war, dass ich als Spender passe.

VR: Wie hast du dich auf die Spende vorbereitet?

KP: Die AKB hat mich zum Aufklärungsgespräch und zum Gesundheitscheck eingeladen. Nach dem positiven Gesundheitscheck gab es noch einmal eine E-Mail in der gefragt wurde, ob ich die Spende wirklich machen möchte oder nicht. Erst mit diesem „letzten ja“ wurde damit begonnen den Patienten auf die Spende vorzubereiten.

VR: Hattest du Bedenken oder Ängste im Vorfeld? Wenn ja, welche und wie bist du damit umgegangen?

KP: Die AKB hat mich als Spender bei meinen Terminen in den Vordergrund gestellt. Dafür wurde auch wirklich ein sehr umfangreicher Gesundheitscheck gemacht. Ein paar Bedenken hatte ich natürlich trotzdem, weil es immer noch ein gewisses Restrisiko gibt. Ich wusste zu dem Zeitpunkt natürlich nicht, wie der eigene Körper auf die Spritzen reagiert, die ich vor der Spende bekomme.
Aber mir war klar, worauf ich mich einlasse und auch, dass ich das machen werde!

VR: Kannst du uns den Ablauf einer Spende schildern?

KP: Als Vorbereitung ging es 5 Tage vorher für mich mit zwei Spritzen am Tag los, eine morgens, eine abends. Dies dient dazu, die Zahl der Stammzellen im Blut zu erhöhen. Normalerweise befinden die sich im Knochenmark, aber durch das Medikament wandern sie vermehrt ins Blut.

Am Tag der Spende selbst hat mich mein bester Freund dann nach Gilching gefahren und mein Papa hat mich nachmittags wieder abgeholt. Nach der Spende darf man 5 Stunden kein Auto fahren. Zur Not hätte mir die AKB aber auch eine Mitfahrgelegenheit organisiert.
Die Spende selbst läuft relativ easy. Man legt sich hin, wird an die Maschine angeschlossen und dann geht es auch schon los. Die Maschine filtert dann die Stammzellen aus dem Blut raus. Der Vorgang dauert ca. 4 bis 5 Stunden. Ich habe dabei das „Streben nach Glück“ und etwas „Mr. Bean“ geschaut, dann war es auch schon wieder vorbei.
Danach blieb ich noch eine Stunde zur Beobachtung.
Jetzt bin ich 2 Jahre für den Empfänger gesperrt und darf in dieser Zeit für keinen anderen Empfänger spenden.

VR: Wie hast du die Spende mit deiner Arbeit vereinigen können?

KP: Hammer! Die VR-Bank hat mich von Anfang bis Ende komplett unterstützt. Als ich sagte, dass ich zu den jeweiligen Untersuchungen muss, war ich auch schon dafür freigestellt. Die VR-Bank hat auch auf meinen kompletten Gehaltsersatz verzichtet. Theoretisch hätten sie sich ja den Arbeitsausfall von der AKB bezahlen lassen können, aber die VR-Bank hat sich sofort dagegen entschieden und das gleich noch als Spende an die AKB auf 500 Euro aufgerundet! Davon bin ich immer noch begeistert!


VR: Hast du etwas, was dir während des gesamten Prozesses besonders in Erinnerung geblieben ist?

KP: Die volle Unterstützung von allen. Sowohl meine ganzen Kollegen bei der VR-Bank Landsberg-Ammersee eG, die AKB wie auch meine Familie und meine Freunde. Mein Bruder hat mir die Spritzen gegeben, meine Kollegen haben angeboten mich zu fahren. Mein Chef hat mich direkt freigestellt, als er hörte um was es ging, ohne groß nachzufragen … der hätte mich übrigens auch gefahren 😊.
Der Support war echt der absolute Wahnsinn!

VR: Wie ging es dir direkt nach der Spende?

KP: Schlapp und müde, aber richtig gut.

VR: Würdest du anderen Menschen empfehlen sich ebenfalls als Stammzellspender zu registrieren? Wenn ja, warum?

KP: Auf jeden Fall! Mit ein paar Tagen Aufwand konnte ich vielleicht ein Leben retten.

VR: Ist dir bekannt, wer die Stammzellspende bekommt?

KP: Nein noch nicht. Aktuell weiß ich nur, dass es ein Mann ist, der in Deutschland wohnt. Mehr Informationen bekomme ich erstmal nicht. Es ist nur klar, dass es kein Kind ist, da wäre die Spende anders gelaufen.

Aktuell habe ich 2 Jahre Kontaktsperre – das ist eine Standardregelung. Ich wurde nach der Spende gefragt, ob ich damit einverstanden bin, wenn mich der Empfänger in 2 Jahren kontaktieren möchte, was ich spontan mit „Ja“ beantwortet habe. Jetzt heißt es Daumen drücken für den Empfänger.

VR: Welche Gedanken hast du über den unbekannten Empfänger?

KP: Ich hoffe, dass die Spende bei ihm funktioniert und wünsche ihm natürlich alles Gute.

VR: Was bedeutet diese Spende für dich persönlich?

KP: Es ist ein schönes Gefühl, die Möglichkeit zu haben, einem anderen Menschen vielleicht das Leben zu retten. So eine Gelegenheit gibt es nicht oft. Die Spende bedeutet mir sehr viel.

VR: Wie geht es dir heute mit deiner Entscheidung?
KP:
Sehr gut! Ich würde es immer wieder machen.

VR: Vielen Dank für diesen ausführlichen Bericht und die Zeit!

KP: Sehr gerne.