Sie kümmern sich um trauernde Kinder und Jugendliche, fördern Menschen mit Behinderung oder vermitteln Schülern den Spaß am Schwimmen. So verschieden die Tätigkeitsbereiche der diesjährigen Träger des VR-Sozialpreises auch sind – eines haben sie alle gemeinsam: Sie tun anderen Menschen Gutes, schenken Lebensqualität und machen unseren Landkreis noch ein bisschen liebenswerter.
Zum zehnten Mal schon wurde der VR-Sozialpreis von der VR-Bank Landsberg-Ammersee eG vergeben. Die Jubiläumsveranstaltung sollte etwas Besonderes werden – und das wurde sie, wenn auch coronabedingt ganz anders als gedacht. Statt einer Preisverleihung im Festsaal des Landratsamts mit vielen Ehrengästen und der Vorsitzenden des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) Gerda Hasselfeldt als Festrednerin, begrüßte Vorstandsvorsitzender Stefan Jörg die Preisträger bei schönstem Sommerwetter unter freiem Himmel im VR-Bank-Stadion in Landsberg.
Für den bedeutendsten Sozialpreis der Region – dotiert mit einer Trophäe und einer finanziellen Zuwendung für das jeweilige Projekt – gab es heuer 22 Bewerber. Die Wahl der Jury fiel auf die Kindertrauergruppe „Momo“ des Hospizvereins Landsberg, die Malwerkstatt des Fördervereins Regens Wagner Holzhausen und die Landsberger Ortsgruppe der Wasserwacht für ihr alljährliches Schulschwimmen.
Wie Stefan Jörg in seiner Laudatio betonte, ist gerade das Schwimmenlernen für Kinder in der Coronazeit ins Hintertreffen geraten. Die Bäder waren geschlossen, die Jugendarbeit der Vereine zum Erliegen gekommen, weder Training noch schulischer Schwimmunterricht möglich. Viel zu viele Kinder konnten deshalb die potentiell überlebenswichtige Sportart im vergangenen Jahr weder lernen noch üben.
In normalen Zeiten leistet die Wasserwacht Landsberg mit dem jährlichen Schulschwimmen hier einen wichtigen Beitrag. Die Kinder messen sich dabei in spielerischen Wettkämpfen über verschiedene Distanzen und werden mit Medaillen und Urkunden belohnt. Die ehrenamtlichen Organisatoren hoffen, dass im kommenden Jahr das Schulschwimmen wieder stattfinden kann – es wäre dann die 46. Veranstaltung ihrer Art.
Um Kunst und Kreativität geht es in der Malwerkstatt des Fördervereins Regens Wagner Holzhausen. Für Menschen mit Behinderung ist die künstlerische Tätigkeit oft mehr als Therapie – sie ist eine Möglichkeit, in sich selbst ungeahnte Fähigkeiten zu entdecken. Eine Ausstellung mit bewegenden, berührenden und inspirierenden Bildern aus der Malwerkstatt hat es im Altstadtsaal der VR-Bank bereits im Jahr 2017 gegeben. Eine weitere war geplant, fiel aber – wie so vieles – der Pandemie zum Opfer. Doch die künstlerische Arbeit in der Malwerkstatt geht weiter – auch dank der Förderung durch den VR-Sozialpreis.
Um Kinder und Jugendliche, die einen geliebten Menschen verloren haben, kümmert sich die Kindertrauergruppe „Momo“ als Teil des Hospizvereins Landsberg. Der Kauferinger Kommunikationspsychologe Oliver Junker gibt ihnen Raum um auszudrücken, was sie denken, fühlen und erleben. Oft schaffen Kinder das nicht in ihrem eigenen Umfeld – auch, weil sie ihre verbliebenen Angehörigen schützen wollen. In der Trauergruppe dürfen sie die wertvolle Erfahrung machen, dass es normal ist, wie es ihnen geht – und dass es anderen genauso geht.
Inklusive der Preisträger 2021 wurden in den vergangenen zehn Jahren aus 248 Bewerbungen 34 Projekte mit dem VR-Sozialpreis ausgezeichnet. Einige entstanden erst durch den Anreiz des Preises, andere gaben wertvolle Impulse für weiteres ehrenamtliches Engagement. Und auch hier gilt nach den Worten von Stefan Jörg: „Nach dem Spiel ist vor dem Spiel.“ Denn auch der VR-Sozialpreis geht in die nächste Runde, um auch weiterhin einen Beitrag dazu zu leisten, dass es allen Menschen in der Region gut geht.